Die Seiten rund um den Dalmatiner

Warum ein VDH/FCI Hund?

Wie Sie auch unter dem Thema „VDH-Mindestanforderungen für die Haltung von Hunden“ lesen können, unterwerfen sich VDH-Züchter außerordentlich strengen Richtlinien. So genannte Schwarz- oder Massenzüchter sind entweder gar keinem Verein oder einem nicht VDH-zugehörigem Verein angeschlossen, um eben diesen strengen Richtlinien und Kontrollen zu entgehen. Auch kann man davon ausgehen, dass diese so genannten „Züchter?“ (oft sind es einfach nur Vermehrer, denen es nur ums Geld geht), in der Regel nicht über das nötige Fachwissen, wie z. B. Genetik, Rassebedingte Gesundheitsbeeinträchtigende Fehler der Welpen und Zuchttiere, Welpenprägung und -sozialisierung , Ernährung etc. verfügen oder sich einfach „einen Dreck darum scheren“. Es ist sicherlich unschwer nachzuvollziehen, dass es einem Massenzüchter (diese Züchter züchten meist mehrere Rassen und haben eigentlich ständig Welpen) unmöglich ist, die nötige Zeit für die Prägung und Sozialisierung jedes einzelnen Welpen aufzubringen, da dieses sehr zeitintensiv ist.

Gerade durch den Film „101 Dalmatiner“ sind in den letzten Jahren und auch heute noch vermehrt Lastwagenladungen voll Welpen nach Deutschland eingeführt worden, meist im jungen Alter von 4-6 Wochen. Bei diesen Tieren ist es praktisch vorprogrammiert, dass sie im heranwachsenden Alter verhaltensgestört sind, da sie viel zu früh von Mutter und Geschwistern getrennt wurden und keinerlei Prägephase (4. bis 7. Lebenswoche) und Sozialisierungsphase durchleben durften. Denn gerade in dieser Zeit lernen die Welpen bei „verantwortungsbewussten, seriösen Züchtern“ im Spiel mit Mutter, Geschwistern und anderen Artgenossen, wichtige Verhaltensweisen für ihr späteres Leben. Auch sollten die Welpen in dieser so genannten Prägephase an möglichst viele Dinge des späteren Lebens herangeführt werden, wie z. B. Kinder, fremde Menschen u. Hunde, Haushaltsgeräusche, Autofahren etc. Das macht sich nachweislich sehr bezahlt. Eingeführte oder Massenzüchter-Welpen sind meist krank, verwurmt und häufig mit einem falschen Impfpass ausgestattet. Das sind die Quellen vom größten Hundeleid. Natürlich sind diese Welpen viel billiger als „VDH-Welpen“, nur muss so mancher Käufer eines solchen Tieres feststellen, dass er schon nach kurzer Zeit aufgrund der hohen Tierarztkosten sich ebenso gut auch einen „guten und gesunden Welpen“ von einem VDH-Züchter hätte kaufen können. Der Welpenpreis bei VDH-Züchtern beträgt ca. zwischen 850,– Euro und 1.500,– Euro.

Leider kann sich heutzutage jeder Strolch „Züchter“ nennen, ohne irgendwelche Repressalien zu fürchten. Diesen rechtsfreien Raum füllt seit Jahrzehnten der VDH aus und versucht durch verbindliche Regeln für die Zucht und die Anforderungen an die Zuchttiere, ein „Grundniveau“ für alle ihm angeschlossenen Vereine zu sichern.

Wenn sich in den letzten Jahren zunehmend Vereine außerhalb des VDH gründen, müssen sich diese Leute fragen lassen, warum?! Wenn sie alles so gut machen wollen und die Hunde ja so lieben…, warum dann ein neuer Verein? Es kann darauf keine sachlich nachzuvollziehende Antwort geben.

Gerade in Zeiten der zunehmenden Hundefeindlichkeit sollte sich jeder Welpeninteressent sehr genau den entsprechenden Züchter, Zuchtstätte, Zuchttiere und Welpen ansehen und sich nur dort einen Welpen kaufen, wo er wirklich das Gefühl hat ein vor allen Dingen wesensmäßig gutes Tier zu bekommen, denn ich kann immer nur wieder betonen „auf den richtigen Züchter kommt es an“.

Wer sich für einen Hund entscheidet, wünscht sich natürlich, dass er Menschen mag, leicht erziehbar ist, mit Kindern auskommt und sich nicht mit anderen Hunden rauft. Doch nur die Vierbeiner, machen später auch wirklich Freude, die von einem Züchter stammen, der sich intensiv mit seinen Welpen beschäftigt hat. Es kommt also nicht nur auf den richtigen Hund, sondern vor allen Dingen auf den richtigen Züchter an. Verhaltensforscher haben festgestellt, dass schon im frühesten Welpenalter das spätere Verhältnis des Hundes zum Menschen geprägt wird. Die so genannte Prägungszeit (4.-7. Lebenswoche) ist die wichtigste Phase für die Entwicklung seines Charakters. In diesen drei Wochen soll der Mensch zum Artgenossen des Hundes werden, indem er sich mit ihm täglich abgibt, ihn berührt, mit ihm spielt und ihn an seiner Hand schnüffelt lässt. Da jetzt die Lernbereitschaft am größten ist, empfiehlt es sich, die jungen Hunde auch mit Kindern in Kontakt kommen zu lassen.

Dass sie sich an Menschen gewöhnen, bedeutet aber nicht, dass die Welpen von ihren Geschwistern getrennt werden dürfen. Denn Hunde die zu früh von der Hundefamilie entfernt werden, haben später mit ihren eigenen Artgenossen Schwierigkeiten.

Zwischen der 8. und 12. Lebenswoche lernen die jungen Vierbeiner das Miteinander-und-mit-Anderen-Leben. Man nennt dies die Sozialisierungsphase, in der die jungen Hunde reif genug sind, sich von der Geborgenheit der Hundefamilie zu lösen. Jetzt ist die beste Zeit, damit sie sich in ihr zukünftiges Menschenrudel einleben können.

Die dem VDH angeschlossenen Züchter werden von regelmäßig auf den neuesten Stand geschulten Zuchtwarten kontrolliert und informiert. Daher und natürlich auch durch eigenes Aneignen von Fachwissen, sind gute „VDH-Züchter“ immer in der Lage den Welpeninteressenten gut zu informieren und anstehende Fragen zu beantworten.

Um Züchter im VDH zu werden, wird die Zuchtstätte durch den Zuchtwart geprüft und abgenommen, während des Wurfes kontrolliert der Zuchtwart 1-3 Mal ob alles in Ordnung ist. Zuchthunde müssen im VDH eine Zuchtzulassungsprüfung (mit Wesenstest) bestehen, bevor diese zur Zucht eingesetzt werden dürfen. Die Zuchttiere müssen HD-geröntgt, audiometrisch untersucht sein mit dem Ergebnis „beidseitig hörend“ und 2-3mal auf einer Zuchtschau vorgestellt worden sein. Sollten Sie als Welpeninteressent später einmal das Ansinnen haben zu züchten, sei es als Zuchthündinnen- oder als Deckrüdenbesitzer, ist es empfehlenswert, den Welpen vor dem Kauf vom Züchter audiometrisch untersuchen zu lassen, denn nur durch diesen speziellen Gehörtest kann festgestellt werden, ob der Welpe auf beiden Ohren normales Hörvermögen hat oder evtl. nur einseitig hörend ist. Nur beidseitig hörende Dalmatiner dürfen in der Zucht eingesetzt werden. Die einseitige oder auch beidseitige Taubheit ist im übrigen (wie es oft den Anschein hat) nicht allein das Problem der Rasse Dalmatiner. Bei rund 60 weiteren Hunderassen ist erblich bedingte einseitige oder beidseitige Taubheit inzwischen unumstritten.

Sie sollten sich klar vor Augen führen: „Nur ein guter Hund macht glücklich!“

Es gibt einen so genannten „Ehrencodex für Züchter“, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Der Züchter sieht sich als Fachmann für die Hundehaltung im allgemeinen und für „seine Rasse“ im besonderen. Entsprechendes Wissen eignet er sich daher an.

Die Voraussetzungen für die Zuchtzulassung werden als Mindestvorgabe verstanden, die (wenn möglich) übertroffen werden sollte. Interessenten werden ehrlich beraten. Erweisen sie sich als ungeeignet für die Hundehaltung, die gewählte Rasse oder das gewünschte Geschlecht des Welpen wird deutlich abgeraten.

Gesundheitlich oder wesensmäßige „Problemzonen“ der eigenen Rasse (und der eigenen Hunde!) werden nicht verschwiegen, sondern offen angesprochen.

Die Welpen werden in allen Entwicklungsphasen nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufgezogen, um sie optimal zu prägen und auf ihren weiteren Werdegang vorzubereiten.

Gezüchtet wird nicht mehr, als optimal aufgezogen und in beste (!) Hände verkauft werden kann. Mehrere Würfe kurz nacheinander oder gleichzeitig sollten daher vermieden werden, wenn es an Zeit, Betreuung und Interessenten fehlt.

Der Züchter steht den neuen Besitzern auch dann beratend zur Seite, wenn später Probleme mit dem Hund auftreten sollten.

Der Züchter bemüht sich nach allen Seiten um Loyalität, Sachlichkeit, Integrität und Offenheit.

Das Wohl seiner Rasse und seiner Hunde hat für den Züchter bei allen Entscheidungen im Vordergrund zu stehen.

Auch Sie als Dalmatinerwelpeninteressent sollten sich vorab über die rassetypischen Merkmale Ihres Traumhundes durch Fachbücher informieren und den Züchter Ihrer Wahl auch vorab schon mal besuchen, auch wenn noch keine Welpen da sind und gezielte Fragen stellen, wie z.B. Rassebedingte Krankheiten, Wesen der Zuchthunde, Haltungsbedingungen, wie gestaltet der Züchter die Prägephase. Schauen Sie sich die Zuchtstätte und Zuchthunde genau an und prüfen Sie, ob Ihnen das Wesen und Aussehen der Tiere gefällt.

Auch ist es sicherlich sinnvoll vorab einmal eine Dalmatinerausstellung zu besuchen. Dort können sie einen ersten Eindruck über die Rasse gewinnen. Sie werden feststellen, dass die Hunde zwar der selben Rasse angehören, aber doch recht unterschiedlich im Typ sind. Dort können Sie Kontakte knüpfen und Fragen stellen.

Informationen für Hundehalter:

Was Sie wissen sollten:

Ihr Hund ist ein soziales Lebewesen, das darauf angewiesen ist, im engen Bereich Ihrer Familie zu leben!

Ihr Hund ist ein Lauftier. Er muss entsprechende Bewegungsmöglichkeiten erhalten!

Ihr Hund ist ein Beutegreifer. Deshalb müssen Sie ihn entsprechend erziehen, damit er nicht Jogger, Radfahrer, laufende Kinder, Vieh und Wild verfolgt.

Ihr Hund muss eine Aufgabe haben. Bieten Sie ihm Gelegenheit, einer „Arbeit“ nachzugehen. Sport mit dem Hund, Agility und Begleithundeausbildung sind nur einige Möglichkeiten.

Was Sie als zukünftiger Hundehalter bedenken sollten:

Der Hundefreund fragt sich vor der Anschaffung des Hundes…

Welchen Hund wünsche ich mir bzw. der ganzen Familie?

Habe ich mich entsprechend meinen Verhältnissen für den richtigen Hund, für die richtige Rasse entschieden?

Will und kann ich das Tier bis an sein Lebensende – mindestens 10 Jahre, bei kleineren Rassen oft 13-15 Jahre – verantwortlich halten?

Habe ich die Möglichkeit für eine artgerechte Haltung dieses Hundes, z. B. ausreichende Bewegung und Beschäftigung mit dem Tier – insbesondere in den ersten Monaten?

Ist evtl. vorher die Zustimmung des Vermieters einzuholen?

Habe ich überlegt, was ich mit dem Hund im Urlaub mache?

Bin ich bereit, bei einem „Malheur“ auch mal ein Hundehäufchen zu beseitigen?

Habe ich die Kosten bedacht (z. B. Anschaffung, Futter, Tierarzt, Haftpflicht, Steuer)?

Habe ich mich ausreichend informiert, wo es seriöse Züchter gibt?

Muss ich den Hund aufgrund meines Arbeitsverhältnisses zu lange alleine lassen?

Was Sie beim Aussuchen eines Hundes beachten sollten:

Ist das Tier gesund und munter/lebhaft?

Ist das Tier mindestens 8 Wochen alt, geimpft und entwurmt?

Kann ich den Welpenwurf besuchen – möglichst in der ursprünglichen Umgebung mit dem Muttertier?

Sind die Welpen auf den Menschen geprägt, d. h. kommen sie Ihnen freudig entgegen und sind nicht scheu?

Macht die ursprüngliche Umgebung, die Zuchtanlage einen guten Eindruck?

Werde ich vom Züchter umfassend beraten und nicht nur beschwatzt?

Ist der Kaufvertrag einwandfrei?

Was Sie über artgerechte Hundehaltung wissen sollten:

Stets ausreichend frischen Trank in sauberem, standfesten Gefäß bereithalten, Wasser ist ein Lebensmittel! Der Welpe benötigt mehrere kleinere, der ausgewachsene Hund eine Hauptmahlzeit mit ausgewogenem Futter! Der Hund benötigt Proteine (Eiweiß) Kohlenhydrate, Fett und darin enthaltene Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente!

-5 mal täglich „Gassi gehen“, davon 2 mal täglich ausgedehnte Gänge von wenigstens einer halben Stunde Dauer. Hunde brauchen insgesamt mindestens zwei Stunden Auslauf.

Einen älteren Einzelhund nicht länger als 5 Stunden allein lassen – außerhalb dieser Zeit viel direkten Kontakt zum Menschen.

Einzelhunde nicht auf unbewohntem Grundstück halten, falls nicht tägliche Anwesenheit des Halters/Betreuers über mindestens acht Stunden gesichert ist.

Junghunde bis ca. 5 Lebensmonat benötigen täglich unmittelbaren Kontakt zum Menschen, wann immer sie möchten – mit Ruhezeiten dazwischen.

Junghunde bis zum 8. Lebensmonat nicht ausschließlich im Zwinger halten und bis zum Alter von 12 Monaten niemals in Anbindhaltung. Auf die Anbindhaltung sollte insgesamt verzichtet werden!!! Der Hund hat sie nicht verdient!

Konsequente, hundeverständliche Erziehung gehört zur artgerechten Haltung. Der Hund lernt das Geforderte besser, wenn er es mit Handlungen, die ihm Spaß machen, verknüpft.

Nutzen Sie in der Sozialisierungsphase Ihres Hundes (bis 14. Lebenswoche) den Rudel- also Geselligkeitstrieb zur Vertrauens- und Gehorsamsbildung bei Ihrem Hund aus: er soll weder zum Duckmäuser noch zum dauernden Rangkämpfer werden!

Lassen Sie Ihren Hund bei aller Tierliebe nicht zum „Herrn“ in Ihrem Haus, an Ihrer Leine zum „Quälgeist“ Ihrer Mitmenschen werden!

Beachten Sie die jeweiligen Bestimmungen ihrer Gemeinde. Wir leben nicht allein mit unserem Hund. Rücksicht auf andere Mitmenschen sollte unser oberstes Gebot sein!!!

Ausgearbeitet von Karola Lehmann, Dalmatiner „vom Teutoburger Wald“

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